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ARD wegen Marktverzerrung von der Regierung gestoppt
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Und alles hat mit kleinen unscheinbaren Smartphones angefangen …
Der Fernsehsender ARD plante ein tolles kostenloses Programm bzw. ein Podcast der “Tagesschau” für Iphones einzurichten, welche von Gebühren finanziert werden sollte. Jedoch machte unsere deutsche Regierung einen Strich durch die Rechnung, denn Kulturstaatsminister Bernd Neumann sprach sich gegen dieses Angebot aus und erklärte, dass die ARD mit ihrem Vorhaben die Geschäftsmodelle von privaten Anbietern, welche ja schon ohnehin auf dem Markt mächtig zu kämpfen haben, gefährden würde. Unabhängig davon, ob es nach Gesetz nun erlaubt wäre oder nicht, gilt es nach Neumann folgendermaßen: “Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss gerade in einer Zeit, in der die privaten Anbieter zum Teil ums Überleben kämpfen, nicht alles machen, was wünschenswert wäre”.
Der Staatsminister befürchtet, dass der “Spielraum für Marktentwicklungen” nicht mehr vollständig gegeben ist und der Markt somit zu ungunsten der Privaten Firmen verzerrt wird, da “das Nebeneinander von privaten und öffentlich-rechtlichen Medienanbietern” sich problematisch auf die Zukunft auswirken könnte. Daher ist der Vorwurf der Marktverzerrung an die ARD nicht unbegründet.
Damit noch nicht genug: es schalteten sich noch die Leute vom VDZ (Verband Deutscher Zeitschriftenverleger) ein und wandten sich mit ihrer scharfer Kritik bezüglich des Gratisangebots des Fernsehsenders ARD an die Ministerpräsidenten der Bundesländer. Auch hier heißt es, dass die Verlage Probleme hätten die “journalistische Qualität” zu finanzieren und aufrechtzuerhalten, da sie durch das kostenlose Angebot vom Markt verdrängt werden würden.
Jedenfalls hatte sich auch der NDR-Sprecher Gartzke zu Wort gemeldet und folgendes erklärt: “Vielmehr sollen bereits seit Jahren mobil verfügbare Inhalte, die schon seit langem über tagesschau.de/mobil oder wap.tagesschau.de abgerufen werden können, für eine Verbreitung über Smartphones wie das iPhone dargestellt und optimiert werden”. Somit sollen nur vorhandene Möglichkeiten verbessert werden und das Angebot beinhaltet demzufolge auch keine exklusiven oder extravaganten Themen.
Nichtsdestotrotz wird der Fernsehsender ARD anscheinend als einen sehr ernst zunehmenden Konkurrenten gesehen. Kein Wunder! Denn in unserem Internetzeitalter gibt es auch viel mehr Optionen! Zeitung, Radio und Fernsehen wird schon lange nicht mehr auf die “altmodische” Art betrieben wie vor 50 Jahren. Heute nutzt man für alles den Computer, Handy oder sonstige High-Tech-Geräte. Somit ist jeder weitere Erneuerung auf diesem Markt ein Dorn im Auge die vorher den Markt beherrscht haben, nämlich die Zeitungen, Zeitschriftenverlage, etc.
Aber dennoch bleibt dieses Thema über ein mögliches Gratisangeboten des ARD sehr brisant. Sollte sich dieses Angebot irgendwie durchsetzen können, wird es nicht lange dauern bis andere folgen werden… Wir werden euch jedoch weiterhin auf dem laufenden halten! 😉
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29.12.2009 um 13:12 Uhr
Meines Erachtens war das Vorgehen des Kulturstaatsministers richtig. Die ARD ist in erster Linie eine Rundfunkanstalt und hat als solche die Aufgabe, die Informationsfreiheit durch den Rundfunk zu gewährleisten (Informationsauftrag). Natürlich muss die ARD in der heutigen Zeit einen Internetauftritt haben, dieser sollte sich jedoch darauf beschränken, die mit dem Rundfunkinformationsauftrag zusammenhängenden Fakten und Infos darzustellen.
30.12.2009 um 05:12 Uhr
Ich finde das Vorgehen auch richtig. Es ist zwar gut gemeint so ein App zu entwickeln, aber mittlerweile hat schon jeder Scheiß ein App (nein, ich habe kein iPhon oder iPod touch, zumindest jetzt noch nicht!) . Was ich mich frage ist hierbei jedoch nur, von welchen “Gebühren” das App dann finanziert werden würde.. kostet das denn nun etwa doch was oder nicht ?