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Ich widerspreche Google StreetView Aufnahmen
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Es ist nun bald soweit: Google StreetView fährt ja schon seit Jahren durch Deutschland und fotografiert Gebäude, Personen und alles was sonst noch so im täglichen Leben passiert. Doch bisher waren die Aufnahmen noch nicht öffentlicht – Dies soll sich Ende dieses Jahres ändern. November 2010 werden von Google die Bilder für folgende deutsche Städte Online gestellt: Berlin, Bielefeld, Bochum, Bonn, Bremen, Dortmund, Dresden, Duisburg, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, Mannheim, München, Nürnberg, Stuttgart und Wuppertal.
Datenschützer aus ganz Deutschland schreien wie bei jedem Thema sofort groß auf, da ja Kriminelle & potenzielle Einbrecher sich ohne vor Ort sein zu müssen schon einen Überblick über die Umgebung des Objektes machen können. Doch ist diese Angst wirklich berechtigt? Wer zu viel Angst um sein Haus oder seine Mietwohnung hat, kann bei Google mit ganzen vier Wegen den Google StreetView Veröffentlichungen des eigenen Eigentums widersprechen:
1. Per E-Mail
Wer schnell und einfach einen Widerspruch einlegen will kann eine E-Mail mit genauen Daten an streetview-deutschland@google.com senden. Zurzeit wird man allerdings auf das bald kommende Online-Formular verwiesen. Nachdem das Online-Formular wieder geschlossen ist, wird es sicher auch wieder ganz normal per E-Mail gehen.2. Per Post
Fast gezwungenermaßen muss Google auch den Widerspruch per Post genehmigen, denn schließlich können sie nicht voraussetzen, dass alle Leute in Deutschland Zugang zum Internet besitzen. Habe dafür & eigentlich auch für den Brief per E-Mail ein Musterformular zum Widerspruch vom Mietbund gefunden. Dort stehen soweit alle wichtigen und grundsätzlichen Details drin, welche dann nur noch an «Google Germany GmbH, betr.: Street View, ABC-Straße 19, 20354 Hamburg» gesendet werden müssen. Die Briefe müssen jedoch bis spätestens 21. September 2010 abgeschickt sein, damit das eigene Haus/die eigene Mietwohnung noch vor Einführung des Dienstes unkenntlich gemacht wird.3. Per Online-Formular
Am kommenden Montag (16.08.2010) wird dann auch seitens Google ein Online-Formular zum Widerspruch freigeschaltet. Dort können alle gewillten Personen bis zum 15. September 2010 für die oben genannten Städte widerspruch einlegen, damit das eigene Grundstück nicht Online kommt.4. Per “Problem Meldung”
Den vierten Weg kann man erst ausführen, wenn der Dienst schon gestartet wurde. Dabei ruft man ganz einfach maps.google.de auf und sucht das eigene Haus. Wenn man dann mit einem Rechtsklick auf das Bild klickt, kann man per “Ein Problem melden” das eigene Haus per Antrag unkenntlich machen lassen.Die ersten drei Möglichkeiten sind schon vor der Einführung des Dienstes für Deutschland möglich, doch auch nachdem das eigene Grundstück schon im Netz ist, kann man immer wieder Widerspruch einlegen – Das es dann jedoch bis zu einem Jahr dauern kann, bis das eigene Haus unkenntlich gemacht wurde, bestätigte auch Google.
Wie auf dem Bild zu sehen, gibt es natürlich nicht nur einen Street-View Wagen mit der bis zu 2,5 Meter hoch montierten Kamera (wie ich in einigen Foren lesen musste), sondern mehrere hunderte welche laut Google bald ganz Deutschland digitalisiert haben sollen. Wir haben uns als Familie auch einmal zusammen gesetzt und das Thema angesprochen, deshalb werde ich nächste Woche das Online-Formular ausfüllen, dass unser Grundstück bei Google StreetView erst gar nicht auftauchen soll (Auch wenn ich sonst gerne bei einem großen Massenflashmob mit Tarnnetzen mitgemacht hätte) :mrgreen:.
Habe inzwischen schon viel im Internet über das Thema gelesen und bin erstaunt, wie unterschiedlich doch die Meinungen dazu sind. Einige denken, dass das alles nur der Anfang für die totale Überwachung ist, andere vergleichen es als harmloser Akt neben den Datenspeicherungen von Facebook, Apple & Co., da es ja nicht mehr zu sehen gibt, als man selbst sowieso in der Öffentlichkeit fremde Personen auf der Straße einsehen lässt.
Zum Schluss als bildliche Veranschaulichung gibt es hier nochmal ein Kurzbericht des ZDF über das Thema:
Wie seht ihr das?
– Habt ihr das Thema schonmal mit der Familie/Freunden/Bekannten angesprochen?
– Werdet ihr auch widersprechen oder ist es euch relativ egal?
– Wie steht ihr allgemein zur Globalen Digitalisierung?[Via Google]
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13.08.2010 um 10:52 Uhr
Also ich werde mich nicht löschen lassen – ich mag Street View eigentlich sogar. Und wie du schon sagst, eigentlich gibt man nicht mehr preis als sowieso von der Straße ersichtlich ist. Eigentlich kann jeder Passant, der an einem Haus vorbei läuft, sogar mehr sehen – denn im Reallife wird man nicht unkenntlich gemacht. 🙂
Okay, ich hab aber auch leicht reden – von der Straße ist unsere Wohnung nicht einzusehen 😛
13.08.2010 um 13:23 Uhr
Ich werde Street View selbstverständlich selbst nutzen und werde deshalb nicht Einspruch erheben.
Mein Vorteil: Ich wohne hinter einem Torbogen… da kommt Google gar nicht rein mit seiner Astra-Armee! 😉 Für andere Leute die wirklich an der Straße wohnen, verstehe ich natürlich das Sie sich nicht transparent zeigen wollen. Jedoch wird fast niemand dagegen etwas sagen!
13.08.2010 um 15:12 Uhr
Das Thema wurde in der Schweiz schon einigemal diskutiert. Immer mit dem gleichem Problem, Privatsphäre!
Ich finde ganz klar, Personen sollten unkenntlich gemacht werden, Autonummern ebenfalls.
Aber das Haus… Ist aber jedem selbst überlassen! 😉
Hab auch einmal gehört, dass wenn Google mit diesen Autos durchfährt auch gleich unverschlüsselte WLANs markiert werden. So weiss Google sehr genau, wenn du aus einem unverschlüsselten WLAN kommst, wo du bist. :-/
Aber danke für den Tipp mit dem Einspruch, wusste bis anhin nicht dass man das kann.
13.08.2010 um 17:45 Uhr
Naja ich finde Street View von der Idee eigentlich genial wenn man sich in einer Stadt nicht auskennt, ab zu Google und schon weiß man wie und wo was aussieht…
17.08.2010 um 09:33 Uhr
Aber WARUM willst du nun Einspruch erheben? Ich lese nur, dass, aber keinen Grund. Ist dein Vorgarten nicht aufgeräumt? 😉
Falls sich Google wirklich die Mühe macht und mein Haus in der Pampa knipst sollen sie auch den Lohn haben und es online stellen dürfen.