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IT-Runde

NewsBlur: Neue Konkurrenz für den Google Reader

  • NewsBlur: neue Konkurrenz für den Google Reader

    Jeder von euch weiß was RSS ist, oder? Schließlich befinden wir uns gerade auf einem Blog und bewundern diesen wundervollen Beitrag. 😉 Und wer sich mit Blogs auseinander setzt, wird eben auch wissen, was RSS ist. Wahrscheinlich nutzt ihr auch RSS um Herr über die vielen Blogs zu werden, die ihr lest. Wir sehen: RSS ist wichtiger denn je und einfach unabdingbar, wenn man nicht den kompletten Überblick verlieren will. Und um nun die Brücke zum eigentlichen Thema zu schlagen frage ich mal rhetorisch, wie man RSS konsumiert. Richtig: über einen News Reader. Und hier liegt der Haken an der Sache.

    Von den News Readern gibt es nicht wirklich viele, noch weniger brauchbare. Vor allem im Bereich der webbasierten News Reader schaut man als User eher in die Wüste. Hier bietet sich einem eigentlich nur der Google Reader. Klar, es gibt noch den alten Dino Bloglines, der wird übrigens doch nicht eingestellt, sondern wurde unlängst verkauft und wird weiter betrieben. Ob sich dort allerdings jemals etwas tun wird ist fraglich. Schließlich siechte Bloglines schon in den letzten Jahren updatelos vor sich hin. Nunja, letzten Endes fällt Bloglines daher als Alternative mehr oder weniger weg.

    Was also tun, wenn man, aus welchen Gründen auch immer, nicht auf Google setzen will? Kann und soll ja jeder für sich selbst entscheiden. 😉 Das hat sich wohl auch der Samuel Clay gefragt. Denn der hat (wohlgemerkt!) in  Eigenregie den Reader NewsBlur entwickelt. Und der bringt ein paar Funktionen mit, die ihn durchaus als ernstzunehmende Konkurrenz zum Google Reader qualifizieren könnten. Und den will euch heute mal ein wenig näher bringen. Vorab sei aber gesagt, dass es momentan einen unter Chrome und Opera einen Bug gibt, der das Einloggen unmöglich macht. Samuel hat mir über Twitter gesagt, dass das ein Cookie Bug sei und, dass der User so lange, bis er das Problem gelöst hat, auf Firefox oder Safari ausweichen soll.

    Nun denn, schauen wir uns den Reader doch mal genauer an, was euch geboten wird nachdem ihr euch registriert habt. Erwähnenswert übrigens noch: wer vom Google Reader kommt und testen will oder auch unter Umständen umsteigen möchte, kann bei der Registrierung alle abonnierten Feeds aus seinem Google Reader via OAuth importieren. Sehr schön, dass er daran gedacht hat. Wenn man dann seine Feeds importiert oder manuell welche eingetragen hat, eröffnet sich einem auch direkt der volle Funktionsumfang und das Layout. Letzteres ist standardmäßig gehalten. Feedliste links, Content rechts. Wie beim Google Reader. Im Contentbereich gibt es noch den Unterschied, dass unten die Beiträge des jeweiligen Feeds angezeigt werden und darüber der angeklickte Beitrag. Und hier kommen wir auch direkt zum ersten Alleinstellungsmerkmal.

    Genanntes Alleinstellungsmerkmal ist nämlich die Ansicht der Beiträge im Originallayout der Webseite. Ihr seht also praktisch die Seite direkt im Reader und könnt ganz normal auf der Seite navigieren. Das ist z.B. dann nützlich, wenn man Probleme damit hat, die Feeds optisch nicht sofort voneinander unterscheiden zu können. Dann hilft solch eine Ansicht bei eben dieser Unterscheidung. Sowas bietet die große Konkurrenz aus Mointain View von sich aus nicht. Chrome User können hier aber mit einer Browsererweiterung nachhelfen, das nebenbei als Tipp angemerkt. 🙂

    Wer sich aber auf Teufel komm raus nicht mit der Ansicht anfreunden mag, kann sich seine Feeds aber auch ganz klassisch in einer fließenden oder einer Einzelansicht anzeigen lassen. Das Ganze ist dann in etwa vergleichbar mit der erweiterten bzw. der Listenansicht im Google Reader.

    Das ist aber nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal, dass NewsBlur vorweisen kann. Das zweite ist das Bewertungssystem. Für jeden Beitrag lassen sich nämlich die einzelnen Teile des Beitrages (Überschrift, Autor, Schlagwörter und Quellseite) nach dem Daumen hoch/runter Prinzip bewerten. Aus diesen Bewertungen erstellt NewsBlur dann einen Index, den es auch auf neue Beiträge anwendet. Über den Schieberegler in der unteren linken Ecke lassen sich dann nur die Beiträge eines Feeds anzeigen, die man z.B. mit dem “Daumen hoch” bewertet hat (oder eben mit dem “Daumen runter”). So lassen sich Feeds einfach und effizient filtern. So kann der Windows Fanboy direkt Beiträge des über den gehassten Mac wegfiltern; umgekehrt natürlich auch. 😉 Das Feature ist der heimliche Star von NewsBlur und wird bestimmt mindestens einige User vom Reader überzeugen, darauf könnt ihr mich festnageln. 😉

    Wo aber Licht ist, da ist auch Schatten. Beispielsweise kann man im Reader keine Beiträge markieren und auch die Oberfläche wirkt noch etwas unperformant und zuckelt ein wenig. Aber hey, das Projekt ist noch jung und wird, wie gesagt, nur von einem Entwickler betrieben. Ich bin mir deswegen eigentlich sicher, dass die Schrauben da nochmal nachgezogen werden und fehlende Features bald nachgereicht werden.

    Wenn ihr auf NewsBlur umsteigen wollt, dann seid euch im Klaren darüber, dass der Service einem Freemium Modell nachgeht. Es gibt also eine kostenlose Basisversion und eine Bezahlversion. In der kostenlosen Version dürfen nur maximal 64 Feeds abonniert werden. Ein wenig schmal, meiner Meinung nach. Selbst ich habe in meinem Reader mehr Blogs abonniert (momentan 131), dabei sortiere ich schon regelmäßig aus. Viel-Lesende NewsBlur User müssen daher ins Portemonnaie greifen. Das kostet dann 12 Dollar im Jahr. Den Preis an sich finde ich übrigens angemessen. Schließlich ist der Feed Reader ein elementarer Bestandteil im Online-Leben von vielen von uns ohne den wir aufgeschmissen wären. Ich würde für einen guten Reader also zahlen, ohne zu mucken. Und außerdem muss der Samuel ja von irgendwas leben. 😉

    Am Besten guckt ihr euch NewsBlur einfach mal selber an und entscheidet dann. Ich finde, dass sich der Reader bereits jetzt sehen lassen kann. Er hat einige innovative Features, die man beim Google Reader vermisst und schaut daher bereits jetzt vielversprechend aus. Ob NewsBlur wirklich ein Erfolg wird, muss sich zeigen. Hier wird es auch besonders wichtig sein, wie gut sich die Feeds mobil verwalten lassen, sprich wie gut eine mobile Ansicht und/oder eine entsprechende App für iOS, Android und WP7 ausfallen. Also: abwarten und Tee trinken ist angesagt. Ich jedenfalls wünsche dem Entwickler viel Erfolg, denn Konkurrenz belebt ja bekanntlich das Geschäft. 😉

    Abschließende Frage an euch: habt ihr NewsBlur bereits ausprobiert und wenn ja, wie ist euer erster Eindruck? Und überhaupt: womit verwaltet ihr eure Feeds?



  1. #1 Charles
    11.11.2010 um 00:03 Uhr

    @Jeffrey:
    Mir gehts da eigentlich genauso. Alleine schon, dass ich dafür nur meinen Google Account brauche, ist für mich bereits Argument genug, um gar nicht erst über einen endgültigen Umstieg nachzudenken (versuche so viel wie möglich über Google Dienste zu erledigen). Und der zentrale Zugriff ist natürlich das Nonplus-Ultra, das stimmt.

    Feeds für Seiten, die keinen anbieten, erstelle ich persönlich über Page2RSS. Mit welchem Dienst machst du das? Ist ja immer gut Alternativen zu kennen. 😉

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  2. #2 Jeffrey
    10.11.2010 um 23:50 Uhr

    Ich persönlich nutze auch den Google Reader. Macht genau das was er machen soll und das super: Feeds verwalten und den Zugriff darauf von jeglichem Gerät aus ermöglichen.

    Mir fällt aktuell gar nicht ein, was man am Google Reader noch verbessern könnte. Ausser, dass seit einiger Zeit keine Feeds mehr aus Webseiten ohne Feed generiert werden können. Aber dafür gibt es ja Alternative Dienste.

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  3. #3 Piet
    11.11.2010 um 04:12 Uhr

    Da ich aktuell eh nicht schlafen kann habe ich mir NewsBlur mal angeschaut und ein paar Feeds hinterlegt. Gefällt mir schon nicht schlecht, und ist auf jeden Fall eine Alternative zum Google Reader. Solange man nicht mehr als die genannten 64 Feeds verfolgt. Für mich, mit knapp 300 Abos fällt das also flach. Der Mehrwert rechtfertigt für mich nicht den Preis.

    Da bleibe ich lieber bei Feedly über das ich übrigens erst gestern berichtet habe. Wer neben dem reinem Feedlesen auch noch ein bisschen “netzwerkt” ist da meiner Meinung nach am besten aufgehoben.

    LG Piet

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  4. #4 erdnuesse
    11.11.2010 um 23:10 Uhr

    Ich verwende auch den Google Reader. Ich will aber nicht ständig die Webseite offen haben, so habe ich jetzt den einzigen mir bekannten Reader, der Google Feeds syncen kann.
    Gruml.

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  5. #5 Jeffrey
    11.11.2010 um 23:02 Uhr

    @Charles:

    Dafür verwende ich auch Page2RSS. Versuche aber – wo möglich – immer ein Newsletter bzw. einen RSS-Feed zu finden.

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